Montag, 25. Januar 2016

Sommerferien

Damit der Blog hier nicht ausstirbt, ist es glaube ich Zeit für ein kleines Update.

Zur Zeit habe ich ungefähr drei Monate Sommerferien, wovon leider schon die Hälfte rum, mir bleiben also "nur noch" eineinhalb Monate Ferien. Drei Monate ist eine ziemlich lange Zeit und sogar fast ein Drittel meines gesamten Austausches. Aber was macht man mit so viel freier Zeit? Die meiste Zeit verbringe ich mit Freunden, entweder im Park, im Zentrum, oder im Haus von irgendwem mit einem Pool. Und meistens mit anderen Austauschschülern, und zwar nicht, weil ich keine argentinischen Freunde gefunden habe, sondern einfach weil ich die Austauschschüler so sehr lieb hab, dass ich einfach so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen muss. Und bevor irgendwer meckert: Nein, wir sprechen kein Englisch untereinander, sondern ganz brav Spanisch. Zum einen, weil wir üben wollen und zum anderen, weil unser Englisch ziemlich unter dem Spanisch Lernen gelitten hat, so dass wir eigentlich kaum mehr Englisch sprechen können (ich freu mich schon, wenn ich zurück nach Deutschland komme und Gedichtanalysen in Englisch verfassen muss). Austauschschüler verstehen sich einfach immer. Sie machen genau das gleiche durch und vor allem sin sie viel unternehmungslustiger als die Argentinier. Wenn man einen Argentinier fragt, ob er irgendwas unternehmen will, kommt meistens nur ein "ja klar, irgendwann müssen wir uns unbedingt treffen" zurück und man hört für ein paar Wochen erstmal nichts mehr von der Person. Währenddessen kann ich die Austauschschüler einfach jeden Tag spontan fragen, ob jemand Zeit hat und es findet sich fast immer jemand, der auch nicht alleine zu Hause herumsitzen will.
Aber das soll jetzt nicht so klingen, als hätte ich keine argentinischen Freunde, natürlich verstehe ich mich gut mit meinen Klassenkameraden und vor allem die Argentinier, die nächstes Jahr ins Ausland gehen sind ziemlich gute Freunde, aber viele meiner Freunde wohnen in Dörfern neben Cordoba und meistens fehlt mir einfach das Geld oder die Kust, sie zu besuchen.
Aber vir ein paar Tagen habe ich mich dann doch mal aufgerafft und habe Aldi besucht, die ungefähr eine Stunde von Cordoba entfernt wohnt. Aldi habe ich auf einer sogenannten "Previa" kennengelernt, was die Feier vor einem Bolichebesuch (Diskobesuch) ist. Wir haben uns sofort gut verstanden und Nummern ausgetauscht und obwohl ich sie erst ein paar Stunden kannte, hat sie mich nach Carlos Paz (ihr Dorf) eingeladen, um dort den Tag zu verbringen. Natürlich ich ich die Einladung (wahrscheinlich ein bisschen zu) wörtlich und bin sie besuchen gefahren. Es war echt ein schöner Tag und sie ist jetzt schon eine meiner besten Argentinischen Freundinnen, obwohl ich sie erst seit drei Wochen kenne.
Nach meinem Besuch bei Aldi in Carlos Paz bin ich dann mit meiner Gastfamilie auf's Dorf gefahren, was ziemlich entspannend, aber auch ziemlich langweilig war. Man muss sich vorstellen, zwei Tage lang mit Familie (meine Kleine Familie aus Cordoba olus einige Onkel und Tanten) und fast durchgängig Gespräche über argentinische Politik und Personen, die ich weder kenne noch mich interessieren und kein einziges Familienmitglied in meinem Alter. Wir sind dann am Montag um 5 Uhr morgens (!!!) aufgestanden, um zurück nach Cordoba zu fahren, weil meine Gasteltern zur Arbeit mussten.
Übrigens ist Hamish, der beste Neuseeländer der Welt vor drei Wochen wieder nach Huase geflogen, weil sein Austausch vorbei ist und wir haben ihn natürlich mit einer Abschiedsfeier verabschiedet und ihn zum Flughafen gebracht. Der Tag war wahrscheinlich der schlimmste Tag meines Austauschs, weil Hamish echt wie ein Bruder für mich wahr und mein erster Kumpel hier in Argentinien. Wir mussten alle ziemlich viel weinen und vor allem wurde uns jetzt erst richtig bewusst, dass schon fast die Hälfte des Jahres rum ist und wir jeden Tag hier in Argentinien genießen müssen. Deshalb versuche ich auch, mich jeden Tag mit irgendwem zu treffen, was bis jetzt eigentlich immer ziemlich gut geklappt hat. Bloß jetzt sind leider alle Austauschschüler außer Claire und ich im Urlaub, was uns beide ziemlich aufregt. Ich meine stellt euch vor, alle eure Freunde laden jeden Tag Fotos von Brasilien, Buenos Aires, Uruguay und noch viel mehr tollen Orten auf Facebook hoch und du sitzt im Haus ohne Klimaanlage und bist sogar fast die einzige ohne eigenes Schwimmbecken. Aber das ist eigentlich echt Meckern auf hohem Niveau, immerhin bin ich in Argentinien in einer tollen Stadt und kann mich jeden Tag mit Freunden treffen.


Verabschiedung von Hamish am Flughafen

Baden mit Lotte im Brunnen mitten in der Stadt (bevor die Polizei kam)

Mate trinken im Park mit Lotte

Und nochmal Mate trinken im Park mit Amaya und Dani

Mein Treffen mit Aldi

Und Aldi ist sogar größer als ich

Amaya, Dani, Claire und ich bei Besuch in Dani's Haus

Spontane Idee, sich die Haare zu färben in Amaya's Haus

Und dann das Ergebnis (auf dem Bild sind Agus, Amaya, Claire und Dani)

Letzte Woche gab es dann noch eine Rotary Aktivität mit allen Austauschschülern, die in der Nähe von Cordoba leben und zur Zeit nicht im Urlaub sind. Die meisten davon sehe ich ja soweiso fast jeden Tag, aber einige habe ich auch schon seit der Reise oder sogar länger nicht gesehen, also war es schön, sich mal wider zu sehen. Eigentlich wollten wir Wakeboard fahren, aber da das Wetter zu unsicher war, wurde das abgesagt und wir haben stattdessen einen Crashkurs im Gold gemacht. Außerdem gab es einen Pool, im dem wir die meiste Zeit verbrachten und zum Abendessen noch typisch argentinisches Choripan, was so eine Art Bratwurst ist.

Dani und Amaya <3

Abkühlung im Pool

Ich lerne Golf :D

Und die ganze Gruppe

Daniiiii (und ich leider völlig verschwitzt und fertig, aber egal)

Ich denke den Fotos kann man ganz gut entnehmen, mit wem ich die meiste Zeit verbringe, nämlich Dani, Amaya, Claire und Agus und normalerweise auch mit Lotte, aber die ist leider noch einen Monat lang in Uruguay. 

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